Auf dem Rohstoffmarkt für Kork sei kurzfristig kaum Entspannung in Sicht, teilte der Deutsche Korkverband (DKV) mit. „Die unglückliche Gemengelage aus robuster Nachfrage auf der einen, sowie Material-Versorgungsproblemen der Korkindustrie auf der anderen Seite führen in Verbindung mit Inflation und Verteuerungen auf dem Energiemarkt zu geringerer Verfügbarkeit von Korkprodukten auf den Weltmärkten.“ Das könne zu steigenden Einstandspreisen führen, fürchtet der Verband.
Die Ressourcen zur Gewinnung von Rohkork seien begrenzt. Die Korkeiche gedeiht fast ausschließlich rund um das Mittelmeer mit dem industriellen Schwerpunkt Portugal (2020: 46 % Weltmarktanteil). Obgleich die Vorkommen grundsätzlich intakt und stabil seien, waren die Korkernten in den vergangenen Jahren aus verschiedenen Gründen schwach. 2022 fiel sie sogar teilweise ganz aus. Parallel stieg die Nachfrage, unter anderem nach Weinkorken. „Aktuell ist Kork ein sehr knappes Gut“, unterstreicht der Verband. Doch stünden die Chancen gut, dass sich die Versorgungslage mittelfristig wieder verbessert. So wird in diesem Jahr eine gute Ernte erwartet. „Wir sind optimistisch, dass die aktuelle Unterversorgung der Industrie mit Rohkork bald enden könnte“, sagt Lico-Geschäftsführer Edwin Lingg, DKV-Vorstand und Sprecher der Fachgruppe Boden im Verband. „Kritisch sehen wir allerdings die anhaltend hohen Energiekosten sowie Inflations- und Rezessionsgefahren.“