Lange dreienhalb Jahre ist das Berliner Pergamonmuseum nun wegen Sanierungssarbeiten geschlossen. Das angegliederte Museum für Islamische Kunst mit Direktor Stefan Weber und Kuratorin Anna Beselin nutzt die Pause für ein aufwendiges Gemeinschaftsprojekt namens „Cultural X Collabs / Weaving the Future“: Die Nachknüpfung eines kaukasischen Drachen-Teppichs aus dem 17. Jahrhundert, der im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört wurde, wurde am 23. September 2023 im Rahmen eines öffentlichen Festes zerschnitten. 100 Fragmente gingen in die Hand ausgewählter Akteure über, die sie während eines Zeitraums von vier Wochen bis sechs Monate mit auf Reisen nehmen werden, um sie dann an andere „temporäre Besitzende“ weiterzugeben. Das Ganze läuft mit der Unterstützung von DHL bis zur Wiedereröffnung des Pergamonmuseums 2027. Dann kehren die Stücke – und die Geschichten, die sie mitbringen – in die neu gestalteten Räume des Museums für Islamische Kunst zurück. Ziel ist es, Wege kulturellen Austausches sichtbar zu machen, Teilhabe transregional zu fördern und gesellschaftliche Verknüpfungen erlebbar zu machen. Gemeinsam mit dem Drachen-Teppich aus dem 17. Jahrhundert treten Alt und Neu erneut in einen Dialog.
Carpet Home-Chefredakteur Tim Steinert wurde ebenfalls aufgefordert mitzumachen. Sein Fragment mit der Nummer 50 hat er selbst aus dem eigens angefertigten Doppelgänger-Teppich, gefertigt von Rug Star, geschnitten. Er will das Stück in seinen bewegten Arbeitsalltag integrieren und als „Teppichbotschafter der Gegenwart“ die historische und kulturelle Bedeutung des Teppichs jenseits der Nutzung als Einrichtungsgegenstand vermitteln.
Begleitet wird die Aktion durch die sozialen Medien unter dem Hashtag #culturalxcollabs, findet man auf der Homepage des Museums für Islamische Kunst laufend neue Beiträge unter https://islamic-art.smb.museum