Eine der größten Herausforderungen ressourceneffizienter Kreislaufwirtschaft stellt das Recycling mineralischer Abfallstoffe aus dem Baubereich und deren Wiedereinführung in den Beton dar. Mit dieser Thematik befasst sich das Verbundvorhaben Recycontrol, das Teil der Fördermaßnahme „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft – Bauen und Mineralische Stoffkreisläufe“ ist. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Das Vorhaben Recycontrol hat sich die automatisierte Produktion robuster Ressourcenschutzbetone zum Ziel gesetzt und damit die möglichst umfassende Verwertung mineralischer Stoffströme. Innerhalb des Projekts sollen neuartige Sensortechniken und selbstlernende Regelprozesse für die Betonherstellung entwickelt werden. Diese Systeme sollen Schwankungen der Rezyklate erfassen und deren Auswirkungen auf die Frischbetoneigenschaften automatisiert aussteuern.
Heidelberger Beton beteiligt sich gemeinsam mit Akteuren aus den Bereichen Recycling, Anlagen- und Sensortechnik, Machine Learning sowie Vertretern der Bauindustrie an Recycontrol. Koordiniert wird das Projekt von der Leibniz Universität Hannover. In einem Teilprojekt erforscht Heidelberger Beton die sensorgesteuerte Betonproduktion im Transportbetonwerk. Hierzu stellt das Unternehmen ein Transportbetonwerk zur Verfügung, in dem die erforderliche Sensorik für die automatisierte Betonherstellung integriert wird. Betontechnologisch unterstützt wird das Vorhaben von dem Betotech Baustofflabor in Eppelheim sowie vom Zentrallabor der Betotech in Leimen.
Durch die neuentwickelte Sensortechnik und selbstlernende Regelprozesse für die Betonherstellung soll der Recycling-Einsatz in der breiten Masse von Betonwerken gesteigert und zudem der Einsatz anderer schwankungsbehafteter Betonausgangsstoffe erleichtert werden.
CO2 soll eingespart werden
Heidelberger Beton möchte die Ergebnisse nach Projektende in der Praxis nutzen, um die Herstellungsprozesse in den Transportbetonwerken ressourcenschonender und wirtschaftlicher zu gestalten. Bisher erforderliche Sicherheitspuffer in der Betonzusammensetzung sollen wegfallen, da präziser produziert werden kann. Dadurch wird weniger Material zur Betonherstellung notwendig sein. Vor allem erhofft sich Heidelberger Beton eine signifikante Zement- und damit CO2-Einsparung.