09.02.2023
Europäische Kommission macht Weg frei für MBCC-Übernahme durch Sika
Firmeninfos
Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme der MBCC Group durch den Schweizer Bauchemiekonzern
Sika nach der EU-Fusionskontrollverordnung geprüft und genehmigt. Die Genehmigung ist an die Auflage geknüpft, dass das weltweite MBCC-Geschäft mit chemischen Zusatzmitteln veräußert wird. Die vorläufige Untersuchung der EU-Kommission ergab, dass das Zusammenschlussvorhaben in der ursprünglich angemeldeten Form auf den Märkten für chemische Zusatzmittel und Betonzusatzmittel im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) den Wettbewerb erheblich beeinträchtigt und zu höheren Preisen und weniger Innovation geführt hätte.
Um die Bedenken der Kommission auszuräumen, bot Sika an, das Geschäft von MBCC mit chemischen Zusatzmitteln im EWR, in Australien, Kanada, Neuseeland, der Schweiz, in Großbritannien und in den USA einschließlich der entsprechenden weltweiten Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen zu veräußern. Nach Befragung der Marktteilnehmer sei die Kommission zu dem Ergebnis gelangt, dass die geplante Übernahme angesichts der angebotenen Verpflichtungen keinen Anlass mehr zu Wettbewerbsbedenken gebe. Die Genehmigung ist an die Auflage geknüpft, dass die Verpflichtungen vollständig umgesetzt werden. Durch die MBCC-Akquisition würde künftig die PCI Gruppe mit den Verlegewerkstoffmarken
PCI und
Thomsit zu Sika gehören.
Übernahme-Pläne wurden im November 2021 bekannt
Wie berichtet, hat Sika im November 2021 eine verbindliche Vereinbarung zur
Übernahme der MBCC Group unterzeichnet – unter Vorbehalt bis zur Zustimmung der Aufsichtsbehörden. Der Kaufpreis beläuft sich auf rund 5,5 Mrd. CHF (ca. 5,68 Mrd. EUR). Die Schweizer bezeichneten den geplanten Erwerb als „hochgradig wertsteigernd“: Der Vorsitzende der Konzernleitung, Thomas Hasler, erwartet weiterhin jährliche Synergien in Höhe von 160 bis 180 Mio. CHF (ca. 165 bis 186 Mio. EUR).
Im Dezember 2022 hatte die britische Wettbewerbsbehörde CMA den Vorschlag von Sika und der MBCC Group zur Veräußerung des MBCC-Betonzusatzmittelgeschäfts akzeptiert – nachdem diese zuvor eine
vertiefte Prüfung im britischen Markt durchgeführt hatte. Der Abschluss der Akquisition sollte ursprünglich bereits Ende 2022 abgeschlossen sein und wird jetzt im ersten Halbjahr 2023 erwartet.
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